UX, User Ex … was? Zu Beginn des Sommersemesters tauchte ein neues FWPM (fachwissenschaftliches Wahlpflichtmodul) im Studium WR auf:
“User Experience” bei Frau Prof. Dr. Bertels und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin für Blended Learning Christine Wissel. Prüfungsleistung: Eine Projektarbeit mit einem mittelständischen regionalen Unternehmen, hier: Kaffee Braun GmbH
Der Begriff User Experience hat die Welt im Sturm erobert. Vereinfacht ausgedrückt steht UX Design für User Experience und ist definiert als alle Aspekte des Produkts, wie z. B. eine Landingpage, eine Website, der E-Mail Newsletter, die Social Media Pages, das Produkt selbst, der Service, alles davon – wie es von Benutzern und Benutzerinnen erlebt wird.
Aber zu wissen, wofür UX steht, ist nicht dasselbe wie wirklich die Details zu verstehen, aus denen es besteht und die es funktionieren lassen. Ein tiefes Verständnis dafür zu erlangen, was UX-Design ist, ist der erste Schritt auf dem Weg, dieses Modul wirklich zu meistern.
Angefangen hat unser Kurs mit einem Get to Know der Software Oculid. Hinter Oculid steht ein deutsches Unternehmen, das sich intensiv mit der Eye-Tracking-Technologie für Smartphones auseinandergesetzt hat. Die App Oculid bietet eine unkomplizierte, schnelle, kostengünstige Online-Marktforschungsstudien mit Eye Tracking auf dem Smartphone an, die man auf sehr einfache Art und Weise auswerten kann. Das klingt sehr nach gutem Marketing und vielen Versprechungen, aber es war wirklich einfach. 😉 Mit der App Oculid sollte unsere User Experience Reise anfangen: Jedes Team (bestehend aus 2 Studierenden) bekam ein Thema zugewiesen. Wir hatten uns für die Optimierung des E-Mail Newsletters der Kaffee Braun GmbH entschieden.
Kaffee Braun GmbH versendet regelmäßig E-Mail-Newsletter, in denen vor allem saisonal Produkte vorgestellt werden. Unsere Aufgabe war, herauszufinden wie externe Dritte diesen E-Mail-Newsletter empfinden. Welche Emotionen erzeugt ein Oster-Newsletter von Kaffee Braun GmbH im Gegensatz zur Konkurrenz bei dem Kunden ? Wir fragten 6 Freunde und Freundinnen und Bekannte, ob sie Lust hätten, bei einem Kaffee, der App und unserem Test, Frage und Antwort zu stehen. Die 6 Probanden und Probandinnen waren schnell gefunden, denn auf Kaffee hatten alle Lust.
Während des Tests zeigte sich, dass einigen die Farben des Newsletters als nicht frühlingshaft genug empfanden, der Text viel zu lang war, viele sich an unnötigen Informationen störten und viel zu wenig Osterflair rüberkam. Auch die Call to Action Buttons animierten keinen von unseren Freunden und Freundinnen wirklich das Produkt den „La Perla Osterkaffee“ zu kaufen.
Da muss sich doch was machen lassen, dachten wir! Und nach vielen Auswertungen, Meinungen und Gefühlen zum Newsletter, machte ich es mir als Aufgabe den E-Mail Newsletter zu optimieren. Mit Hilfe eines Moodboards, Canva und der visuellen Vorstellungskraft habe ich tatsächlich einen farbenfrohen, bilderreichen und humorvollen Newsletter geschaffen. Dieser spiegelte alle Emotionen wider, wie die, wenn man das erste Mal den Kaffee Braun Laden in Mainaschaff betritt. Süßlicher Kaffeeduft kann auch digital durch die Nase ziehen, sobald die Bilder ansprechend genug sind. Für uns war es der perfekte Newsletter und für Jonas Braun (Geschäftsführer Kaffee Braun)? Ihn überzeugten wir auch in unserer Präsentation gegen Ende des Semesters. Er war so begeistert von unserer Arbeit, dass er mich einige Tage später zu einem Vorstellungsgespräch einlud. Das Angebot für eine Werksstudierendentätigkeit, musste ich zwar ablehnen, da ich ab nächstem Semester eine Vollzeitstelle suche, dennoch werde ich den Kontakt für zukünftige Stellenangebote halten. UX hat mir auch etwas für meine jetzige Werksstudierendentätigkeit bei der FRIPA geholfen. Ich sehe jeden Post, jeden Newsletter und jedes Produkt aus den Augen der Kunden und Kundinnen und versuche mich bestmöglich in die Zielgruppe hinein zu versetzen, um das ansprechendste Design für die Kunden und Kundinnen zu finden.
Während des Kurses erhielten wir verschiedene praktische Einblicke in die Welt der User Experience: Wir durften selbst vor Ort sein, die Magie des Kaffees in Mainaschaff spüren, in den Genuss der Fachexpertise der Online Marketing Agentur Sunlab GmbH aus Aschaffenburg kommen und v.a. das Rundumsorglos Paket von Prof. Dr. Victoria Bertels und Christine Wissel nutzen.
Letzteres kam unserer Projektarbeit, der Präsentation und natürlich der Note zugute 😉 Es gab keine „dummen Fragen“, es wurde sich mit jeder unserer Probleme und Thematik beschäftigt, bis wir unser Summary vollendet hatten. Danke an dieser Stelle für dieses Engagement in unserem letzten Semester!
Das Modul ist also nicht nur für eine gute Note, die ECTS und für ein weiteres abgeschlossenes FWPM gut, sondern eröffnet Dir vielleicht den Einstieg ins Berufsleben.
Erlebe also das Modul “User Experience”, wenn auch DU herausfinden möchtest, was ein UX-Designer eigentlich macht, welche Best- und Worst-Experiences es gibt und wie man mit der UX-Reise bei einem richtigen Unternehmen beginnen könnte.
Eure Patricia Adrian, Studierende an der TH Aschaffenburg