Was muss alles passieren, damit Vorlesungsaufzeichnungen in Moodle erscheinen und welche Prozesse müssen durchlaufen werden, bis diese für die Studierenden online sind? Diese Fragen möchte ich Euch heute beantworten.
Ich heiße Jonathan Klemm und mein Job an der TH ist es, die Vorlesungen am Campus Miltenberg aufzuzeichnen, zu sichten und zu schneiden, um sie dann in bestmöglicher Qualität für Euch auf unserer Lernplattform Moodle bereitzustellen.
Der ganze Prozess startet gewöhnlich in Miltenberg im Hörsaal: Hier zeichnen wir mit unserer stationären HD-Kamera und unserem Raummikrofon die Vorlesung auf. Eine Kollegin oder ich sind dabei meistens vor Ort, um die Aufzeichnung im Blick zu behalten und eingreifen zu können, falls es technische Probleme gibt.
Nach der Vorlesung wird mit den Dozierenden in der Regel besprochen, wie die Aufzeichnung inhaltlich sinnvoll geschnitten werden soll. Natürlich könnten wir die Aufnahme in der vollen Länge in Moodle für Euch bereitstellen – das hätte aber zwei Nachteile: Zum einen würde es das Nachschlagen eines bestimmten Themas oder einer bestimmten Aufgabe super kompliziert machen, zum anderen ist es im Bereich des digitalen Lernens wichtig, die Lern- und Übungseinheiten kurz zu halten, um das Lernen effektiver zu gestalten. Wir gehen also bewusst diesen Extraschritt, um Euch das Lernen so angenehm und einfach wie möglich zu machen.
Bevor ich aber mit dem Videoschnitt anfangen kann, muss die Aufzeichnung noch auf unsere Server geladen werden. Dieser Schritt dauert aufgrund der großen HD-Dateien lange, sodass ich erst am darauffolgenden Tag mit dem Schneiden anfangen kann.
Bei jeder Vorlesungsaufzeichnung versuche ich, das Beste aus dem Videomaterial herauszuholen und passe den Ton und die Farbe der Videos an. Anschließend werden nach Rücksprache mit den Dozierenden aus einem langen Video mehrere kürzere Videos geschnitten. Meistens entstehen dabei zwischen sechs und acht kleinere Videos. Nachdem die Videos mit dem Schnittprogramm erstellt wurden, werden sie auf unseren Streamingserver in die dafür vorgesehene Serie geladen. Auch diese Schritte sind zeitaufwendig und benötigen einiges an Rechenleistung. Wenn der Streamingserver alle Videos fertig verarbeitet hat, verlinke ich sie in dem entsprechenden Moodlekurs und gebe den Studierenden bzw. den Dozierenden Bescheid.
Da ab und an auch mal die Technik streikt, Videos nicht richtig verarbeitet werden oder aber der Upload auf unseren Streamingserver mittendrin abbricht, kann der Prozess auch mal etwas länger dauern. Wir versuchen aber immer, die Videos unseren Studierenden so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen.
Ich hoffe, Euch hat dieser kleine Einblick in meine Tätigkeit gefallen. Falls Ihr Fragen oder Anregungen habt, schreibt Sie gerne in die Kommentare!
Herzliche Grüße
Jonathan Klemm